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„Ihr seid quasi – ob ihr wollt oder nicht – Legenden im Leben unserer Kinder, unvergessen für alle Zeiten.“

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Februar 8, 2024 by Adele Feuerstein

Unvergessen ist auch Maria. Wir denken an sie und Ihre Kinder.

Maria war über eine lange, lange Zeit Teil unserer Regenbogengemeinschaft. Nun ist sie von uns gegangen.

Zum Abschlussfest 2023 hat sie die Abschiedsrede gehalten, die ausdrückt, dass der Regenbogen ein wunderbares zu Hause für sie und ihre Familie war:

08.07.2023 Abschlussfest Regenbogenschule: Ein paar Worte von uns Eltern

Liebe Menschen unterm Regenbogen in den Bereichen Kindergarten, Grundschule, Sekundarstufe, Büro und Küche, liebe Bezugis!

Wir möchten Danke sagen dafür, dass ihr unsere Kinder beim Wachsen, Reifen und „aufblühen“ begleitet habt.

Jedes Jahr wieder stehen wir an diesem Labyrinth und Kinder, aus denen junge Erwachsene geworden sind, gehen hindurch. Das fühlt sich jedes Mal so an als ob man Familienmitglieder verabschieden muss, die auswandern wollen.

Das Regenbogenlabyrinth markiert den Beginn einer neuen Epoche in ihrem Leben: sie breiten ihre Flügel aus und verteilen sich in alle Himmelsrichtungen. Sie werden nun durch das Labyrinth des Lebens gehen und ihre ganz eigenen, individuellen Wege suchen.

Die Regenbogenschule ist nicht nur eine Schule, sondern auch ein Lebens- und Erfahrungsort, an dem man lernt, mit Erfolgen und Misserfolgen umzugehen, ein Ort der Tränen, des Lachens und ein Ort des Wachsens.

Für uns als Eltern war es schön zu sehen, wie auf individuelle Bedürfnisse der Kinder eingegangen und Rücksicht genommen wurde, ohne Druck auszuüben.

Es gab immer Lösungen für schwierige Situationen und zur Not Ausnahmeregelungen. Die vielen praktischen Lerninhalte haben super geholfen, um komplexe Sachverhalte wirklich zu verstehen. Es ist schön zu sehen, wie wichtig die Schule vielen ist und wie Menschen ihr ganzes Herzblut hineinstecken.

Unsere Kinder erlebten hier ein partnerschaftliches und liebevolles, Türöffnen“ in die Welt der Erwachsenen und hatten einen liebevollen, sicheren und geschützten Raum zum Lernen.

Wir haben ein paar Gedanken und Erinnerungen von unseren Kindern zu ihrer Zeit an der Regenbogenschule gesammelt. Ein paar davon möchten wir euch gerne vorstellen.

So erzählten bzw. schrieben einige Schüler:innen zum Beispiel, dass sie besonders den Umgang zwischen den Bezugis und Schülern und Schülerinnen sehr schön fanden, weil es ein sehr persönliches und verständnisvolles Verhältnis untereinander gab. Sie schätzten den guten Klassenzusammenhalt und sagten, dass sie sich eigentlich immer sehr wohlgefühlt haben in der Schule. Sie sind dankbar dafür, dass es die Möglichkeit gab in manchen Fächern eine Art Einzelunterricht zu bekommen. Sie fanden es „cool und besonders, dass man mit Bezugis auch über persönliche Sachen reden konnte und auch im Unterricht Zeit dafür eingeräumt wurde.

Sie berichteten davon, dass sie in der Klasse besondere Insider hatten und manchmal auch frech waren, z.b. haben sie mehrere Stunden lang alle „Ääääs“ von X gezählt und er hat es als Spaß verstanden (so wie es auch gemeint war) und war ihnen nicht böse. Auch schön fanden sie, dass die Bezugis auch mal mit ihnen zusammen die Pause verbracht haben und z.b. mit ihnen Tischtennis gespielt haben

A. denkt vor allem an das Cookies backen mit Y in der Grundschule und die angenehme Klassenatmosphäre in der Sekundarstufe. Für sie war es eine „perfekte Mischung aus Leuten“ und auch die Klassen – und Abschlussfahrten empfand sie als eine Wohltat nach den Pandemiejahren. Sie sagt, dass sie es mag, dass diese 10 Menschen, so unterschiedlich sie sind, so gut auf den Klassenfahrten miteinander konnten und wirklich Harmonie herrschte.

Auch B schätzt besonders den Zusammenhalt in der Klasse. – ich zitiere – „Jeder kommt mit jedem klar, irgendwie mögen sich alle auf ihre Art und Weise. Auch wenn es hier und da mal eine Meinungsverschiedenheit gibt, wird diese meist schnell geklärt und alles ist wieder gut. Ich glaube, so etwas kann man nur im Regenbogen sehen und miterleben.“

Daran knüpft auch ein Gedanke von C an: – Ich zitiere: „Besonders schöne Erinnerungen habe ich auf jeden Fall an unsere Abschlussfahrt. Es gab dort so viele schöne Momente und X und Z haben uns viel Freiraum gegeben, damit wir unser eigenes Ding machen konnten. Das ist eine Sache, die ich an unseren Lehrern besonders schätze.“ Cs Lieblingsmomente in der Regenbogenschule waren u.a. auch die Tage in der neunten Klasse, wo sie in den Freistunden mit Freunden im Hof auf der Wiese saß und Spiele spielte und manchmal auch Hausaufgaben gemacht hat.

D hat besonders gut das Schulessen gefallen und dass es einen eigenen Schulkoch bzw. Schulköchin gibt, aber auch, dass es keine Noten bis zur 8. Klasse gibt und man seine Leistungen nicht permanent mit denen der anderen vergleicht. Sie schätzt es, dass die Bezugis nicht mit Nachnamen angesprochen werden. Ich zitiere: „Das zeigt irgendwie, dass die Lehrer nicht über den Schülern und Schülerinnen stehen finde ich“.

Sie mochte auch die Morgenkreise, da man dort viel erfährt über andere Schüler:innen und ihre Gefühle. Ihr gefällt es auch, dass die Klassen kleiner sind als an anderen Schulen, weil dadurch mehr Zusammenhalt und eine tiefere Verbindung zwischen den Schülern und Schülerinnen entsteht.

Und nun folgt ein Zitat, bei dem die nachfolgenden Schülergenerationen gut zuhören sollten (erhobener-Zeigefinger-mäßig):

„Ich weiß, dass einige Schüler die Grundordnung oder den Tischdienst anstrengend finden, doch ich finde so etwas eigentlich ganz gut, weil man so schon mal lernt, ein bisschen Verantwortung zu übernehmen und ich finde es auch schön, woanders mitzuhelfen, auch wenn ich den Tischdienst meistens allein machen musste, weil alle anderen vorher gegangen sind.“

E ist sehr dankbar für die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bezugis und dass Bezugis und Schüler:innen so eine gute Beziehung zueinander haben. Er schätzt es, dass man sich in den Projektwochen eigene Themen aussuchen konnte, die man eine Woche lang bearbeitet bzw. sich erarbeitet hat.

Schöne Erinnerungen hat er an die Wasserschlachten auf der Marienwiese, an das leckere Essen und die Klassenfahrten. Besonders erinnert er sich an ein „Schloss“, in dem sie bei einer Klassenfahrt in der 6. oder 7. Klasse geschlafen haben „in irgend so einem Kaff‘. Er erinnert sich auch gerne an die Intensivlernzeit mit Y und das nachmittägliche Fußballspielen

F schätzt vor allem die Kleinigkeiten im Schulalltag, wie zum Beispiel …ich zitiere „W hat uns im Matheunterricht Geschichten erzählt aus ihrem Leben und das war einfach megacool, weil W so viel erlebt hat in ihrem Leben und das war einfach immer richtig schön.“ Sie mochte auch den WRT Unterricht mit V und wie sie ihm und seinem Hund manchmal im Flur oder Treppenhaus begegnet ist.

Und noch ein anderes und damit auch letztes Zitat möchte ich vorlesen, auch von F: „Der Unterricht mit U war immer auch irgendwie ganz cool, weil wir hatten zum Beispiel die Fenster offen und die Sonne hat reingeschienen und wir haben manchmal Musik gehört, wenn wir Texte geschrieben haben und das hat dann halt auch den Deutschunterricht erträglicher gemacht, weil das dann eine entspanntere Atmosphäre war.“

Weil man an den Erinnerungen und Gedanken der Kinder sehen kann, wart ihr Bezugis nicht nur Lehrer, sondern Freunde, Partner, Lebensretter und Seelentröster. Ihr habt sie angenommen wie sie sind: in all ihrer Wildheit, Bockigkeit, Individualität und Einzigartigkeit und das hat sie geprägt.

Ihr seid quasi – ob ihr wollt oder nicht – Legenden im Leben unserer Kinder, unvergessen für alle Zeiten ;-)

Es ist auch Euer Verdienst, dass sie so sind, wie sie heute da stehen und ihr bleibt ein Teil von ihnen.

Manche Kinder sind hier seit über 10 Jahren und einige von diesen ehemaligen kleinen Früchten haben euch oft ganz schön zur Weißglut getrieben.

Apropos Früchtchen. Wir haben hier ein kleines unschuldiges Bäumchen, was leckere Früchte tragen wird, nämlich Apfelbeeren.

Und solange es noch keine Früchte trägt, könnt ihr Euren ehemaligen ebenso unschuldigen Schüler- Früchtchen nachweinen.

Und nun stehen sie dort und es ist ihr wirklich letzter Tag an dieser Schule. Das ist auch für uns Eltern ziemlich emotional.. für viele von uns ist es ja auch der letzte Tag hier. Da ist Abschiedsschmerz, Dankbarkeit, Erleichterung und Stolz. Ein Bündel aus Emotionen, so vielfältig wie die Farben eines Regenbogens.

Danke für Eure Geduld und Herzenswärme und fürs 5 Augen zudrücken in so vielen Situationen.

Danke für all diese Lebendigkeit, Geduld und Liebe!


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